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52. Reisetag – Donnerstag, 26.2.2015 Seetag

Wieder mal ein gemütlicher, ereignisloser Seetag. Ich bin morgens und abends Stammgast im Schiffshospital. Ich treffe mich dort mit einer Gruppe Gleichgesinnter zum Inhalieren, um den Husten in den Griff zu bekommen. Und das gelingt eigentlich ganz gut.

 


53. Reisetag – Freitag, 27.2.2015 Guayaquil/Ecuador

 

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Mangroven säumen die Ufern des Rio Guayas

In der Nacht sind wir in den Fluss Rio Guayas eingefahren und erreichten am Morgen die Hafenstadt Guayaquil. Guayaquil ist mit 2,5 Millionen Einwohner größer als Quito, die Hauptstadt Ecuadors. 
Der Containerhafen, in dem wir liegen, befindet sich gut 10 Kilometer außerhalb des Zentrums.
Bei der Ankunft wurden wir von einer Big Band der Polizei mit südamerikanischen Rhythmen  und einer folkroristischen Tanzformation begrüßt.
In der Landgangsinformation, ein DIN A4 Blatt, das am Vorabend einer jeden Hafens von Phoenix verteilt wird, war zu lesen, dass für eine Taxisfahrt ins Zentrum mit 20 US-Dollar zu rechnen ist. Der US-Dollar ist übrigens offizielle Währung von Ecuador. Gleich am Hafenausgang sprach uns ein Taxifahrer an, der uns für 20 Dollar in die Stadt fahren würde.

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Im Taxi vom Hafen zur City

Wir stimmten zu, aber als wir sein Fahrzeug kamen, sahen wir, dass es sich hier um einen Privat-PKW handelt. Vor solchen Konstrukten riet die Landgangsinformation auch ab. Also stornierten wir die Fahrt wieder, trotz heftigster Beteuerungen des Fahrers, dass bei ihm alles sicher sei, wir können ja den Uniformierten am Hafeneingangstor fragen.
Wir laufen ein paar Meter weiter und finden ein offizielles gelbes Taxi, das uns für 10 Dollar (ohne Preisdiskussion) in Zentrum an die Uferpromenade des Guayas fährt.

 

2015-02-27 Guayaquil 15-59-08 P1020002 hoeWir schlagen uns von der Promenade ein, zwei Blocks weit weg und befinden uns ein einem belebten Viertel mit Geschäft an Geschäft. Besonders Läden mit Turnschuhen gibt es hier in Hülle und Fülle. Was wir nicht finden, ist ein Café oder Restaurant mit WiFi.
Unterwegs kauften wir bei einem fliegenden Händler zwei Flaschen gekühltes Mineralwasser. Zum Glück bemerkte ich, bevor wir anfingen zu trinken, dass der Verschluss nicht mehr versiegelt war, wir also höchstwahrscheinlich gekühltes Leitungswasser gekauft hatten, welches dem europäischen Magen- und Darmtrakt nicht unbedingt freundschaftlich gesinnt ist.
Wegen unserer Erkältung, die in uns noch ein wenig in den Knochen steckt, wollten wir es touristisch nicht gleich übertreiben und beschlossen langsam zum Schiff zurück zu kehren. In einem Laden deckten wir uns noch mit 5 Liter (versiegeltem) Mineralwasser ein und ich hielt ein Taxi an. Der Fahrpreis halbierte sich (wieder ohne Diskussion) gegenüber der Hinfahrt auf 5 Dollar.
Wer aber nicht ins Taxi kam, war Doris. Sie war auf einmal umgeben von einer wild diskutierenden Menschenmenge. Es wurde nämlich beobachtet, wie sich jemand an ihrem Rucksack zu schaffen gemacht hatte. Diese jemand war allerdings ich, um ihr aus einer Seitentasche eine Packung Tempos herauszuholen. Sie erklärte also “my husband…“ aber die Diskussion ging weiter, mittlerweile war auch Polizei da und jemand hielt Doris ein Handy vor die Nase – und siehe da, es war das Ihre. Was da jetzt wirklich alles passiert ist, wer das Handy gestohlen hatte, wie das Handy vom Dieb zu dem Menschen kam, der es ihr zurückgab, wird wohl nie geklärt werden. Doris wurde noch bedrängt eine Anzeige bei der Polizei zu machen, aber dazu hatten wir jetzt keinen Nerv und so fuhren wir nach vielen Thank-Yous und Gracias mit dem Taxi zurück zum Hafen.

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Die Hafengegend war sehr gepflegt.

 

54. Reisetag – Samstag, 28.2.2015 Seetag

Die größte Vergnüglichkeit des heutigen Tages sollte sicherlich um 11 Uhr die Äquatortaufe sein. Es lief wieder alles genauso ab wie bereits im 3. Blogeintrag vom 12. Reisetag am 17.1.2015 beschrieben (siehe hier). Damals überquerten wir den Äquator von Nord nach Süd, diesmal von Süd nach Nord.
Der Abend stand ganz im Zeichen der Piraterie. Piratenabendessen, Piratenshow und Piratenparty. Das Piratenabendessen unterschied sich übrigens von allen anderen Abendmahlzeiten, dadurch, dass über den Eingängen der Restaurants jeweils eine  Piratenflagge hing und die Bestecke am Tisch nicht wie sonst ordentlich parallel lagen, sondern über Kreuz. Wir waren stark beeindruckt. :-)

 

 


55. Reisetag – Sonntag, 1.3.2015 Seetag

Heute fingen Doris und ich wieder damit an, uns im Fitnessraum sportlich zu betätigen. Es geht also deutlich wieder aufwärts.

 


56. Reisetag – Montag, 2.3.2015 Puntarenas/Costa Rica


2015-03-02 Puntarenas hoe P1020017wPuntarenas? Dem aufmerksamen Blog-Leser wird der Name dieses Ortes vielleicht bekannt vorkommen. Da gibt es doch schon einen älteren Bericht darüber – oder nicht? Naja beinahe. Wir waren am 9.2.2015 in Punta Arenas in Chile (siehe hier).  Dort unten in Patagonien spricht man Punta Arenas übrigens genauso aus, wie man es hier in Costa Rica schreibt.
Wir lagen mit der Artania am Ende einer circa 200 Meter langen Pier. Das bedeutete eigentlich, dass man erst mal diese Strecke ohne Schatten unter der Äquatorsonne bewerkstelligen müsste, um in den Ort zu gelangen, aber eine Bimmelbahn brachte uns zum Hafenausgang. Super Service!

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Hier sind die Taxis rot.

Direkt am Hafenausgang begann ein Strand mit einer dahinterliegenden Strandpromenade, wo sich Souvenirstand an Souvenirstand reihte. Dazwischen befand sich auch eine Strandbar mit WiFi, wo wir natürlich sofort einkehrten, um ins Internet zu kommen. Die Verbindung war sehr gut und schnell. Das ist wichtig für die Aktualisierung des Blogs. Allein die Bilder für einen Blogeintrag haben einen Umfang von bis zu 20 MB und die Datenbank, in der die Berichte abgelegt werden ist zusätzlich noch einmal 4 MB groß und muss jedes Mal vollständig neu aufgebaut werden. Aber das war hier alles kein Problem.
Da man für den Weg zurück zum Schiff sank der zentralen Lage und der Bimmelbahn nicht viel Zeit brauchte, kehrten wir zwecks Mittagessen auf die Artania zurück.

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Fußbad im Pazifik.
Im Hintergrund die lange Pier und das Bähnchen.

Den Nachmittag nutzen wir erst einmal, um die die Stadt selbst zu erkunden. Puntarenas ist lebhafter Ort mit vielen Geschäften. In einem Supermarkt gelang es uns, Wasser zu kaufen, obwohl wir gar keine Costa-Rica-Colónes, so heißt hier die Währung, hatten. Eigentlich hatte ich kaum Hoffnung, dass wir das Wasser mit unseren Dollars bezahlen könnten, aber Fragen kostet ja nichts. Und siehe da, die Registrierkasse in dem Supermarkt, wo wir waren, konnte auch US-Dollars registrieren.   
Geld in einer Bank zu wechseln, wäre äußerst Zeitaufwendig gewesen, denn vor jeder Bank standen lange Schlangen und die Leute wurden nur schubweise eingelassen. Es war Montag und der erste Werktag im März. Anscheinend holt da jeder Costa Ricaner seinen Lohn bzw. Gehalt bei den Banken ab.
Wir gingen dann noch mal schnell aufs Schiff zurück, den sechs Liter Wasser muss man nicht unbedingt beim Strandspaziergang mitschleppen, und selbiger stand noch auf unserer Tagesordnung.
Wenn Doris wegen des Gipsarms schon nicht im Pazifik baden konnte, so wollte sie doch zumindest mal mit den Füßen in diesem Weltmeer stehen.

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Fotogener Pelikan

Mittlerweile war es 17 Uhr geworden und wir wollten zurück aufs Schiff. Die Bimmelbahn hatte inzwischen ihren Dienst eingestellt, also marschierten wir auf dem Landungssteg Richtung Schiff. Auf halben Weg konnten wir aus nächster Nähe einen Pelikan beobachten, wie er im Sturzflug ins Wasser tauchte, um Fische zu fangen. Nach jeder Runde kam er zurück auf den Steg, um sich auf dem Geländer ein wenig auszuruhen, was die Fotofreunde sehr erfreute.
Wir konnten noch einmal einen Blich auf den Strand mit seinen Palmen, die Stadt und das dahinterliegende Hochland werfen, ehe wir endgültig zum Schiff zurückkehrten. Als wir um 20 Uhr ablegten, war es bereits, wie in diesen Breiten üblich, schon stockdunkel.

 

57. Reisetag – Dienstag, 3.3.2015 San Juan del Sur/Nicaragua

 

2015-03-03 San Juan del sur hoe P1020069Gegen halb sieben in der Frühe wurden wir durch das Werfen des Ankers geweckt. Es macht immer einen Heidenspektakel, wenn die Ankerkette abgewickelt wird. Um sieben Uhr kam allerdings schon die Durchsage, dass wegen des starken Windes ein Tendern wahrscheinlich nicht möglich sei. Der Staff-Kapitän (der 2.Kapitän) und der Sicherheitsoffizier tenderten noch einmal hin und her und stellten endgültig fest, dass Tendern für die Passagiere heute zu gefährlich ist. Die Tenderboote wurden also wieder eingeholt und um 9 Uhr lichteten wir den Anker und nahmen Kurs auf Mexico.

 

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Mit dem Fernglas konnte man auf einer Anhöhe
die Chritusstatue, ein Wahrzeichen von
San Juan del Sur,  undeutlich erkennen.

Für den Abend hatten wir uns schon gestern für den „Großen Schnitzelabend“ in der Bodega-Bar angemeldet. Die Bodega-Bar bietet Platz für vielleicht 50 Leute und ab und zu werden dort kulinarische Events wie „Leckeres aus dem Wok“, „Südamerikanische Köstlichkeiten“ und ähnliches durchgeführt.
Es war wirklich ein großer Schnitzelabend, denn das Schnitzel war genauso groß wie der Teller und bedeckte vollständig die Beilagen, nämlich Pommes und Kartoffelsalat. Es hat tatsächlich Leute gegeben, die ihren Teller komplett aufgegessen haben.

 

58. Reisetag – Mittwoch, 4.3.2015 Seetag

Heute stand wieder einmal der Bayerische Frühschoppen auf dem Programm und für den Abend war Gala angesagt, denn übermorgen geht ein weiterer Abschnitt der Reis zu Ende und viele Passagiere treten dann die Heimreise an.
So kam also am Abend unser Klapptischchen wieder zum Einsatz.


59. Reisetag – Donnerstag, 5.3.2015 Huatulco/Mexiko

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Ein wenig Grün und viel Beton

Eigentlich sollten wir erst gegen 12 Uhr angekommen, aber da wir vorgestern nicht Tendern konnten und San Juan del Sur gleich wieder verlassen haben, kamen wir in Huatulco schon morgens früh um sieben Uhr an.
San Juan del Sur ist ein Kleiner, ziemlich schmuckloser Badeort. Für den Vormittag hatten wir drei Projekte geplant:
a) Wifi suchen, um E-Mail abzufragen
b) Dollars in mexikanische Pesos umtauschen
c) Wasser kaufen
Punkt (a) war einfach. In einem Restaurant kamen wir ins Internet, mussten allerdings für zwei frisch gepresste Organgensäfte ach US-Dollar berappen.

 

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O-Saft und WiFi

Punkt (b) war da schon schwieriger. Wir fanden eine Bank, aber die wollten für den Geldwechsel unbedingt meinen oder Doris‘ Reisepass sehen. Die Pässe lagen aber bei der Rezeption auf dem Schiff, damit die örtlichen Behörden bei der Schiffsfreigabe Zugriff darauf haben können. Auf der ganzen bisherigen Reise hat zum Geldwechseln entweder der Personalausweis genügt oder die Kopie des Reisepasses und beides haben wir immer dabei. Nachdem beides lange und sehr sorgfältig begutachtet wurde, wurde entschieden, uns kein Geld zu wechseln. Zum Glück lag das Schiff zentral, sodass wir meinen Pass dort schnell abholen konnten und zurück zur Bank dackelten. Vor mir wurden an den Schaltern gerade Leute bedient, sodass ich einen Augenblick warten musste.

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In der Strandbar durfte ich mein Bankräuber-Outfit anbehalten

Die strenge junge Dame, die mich vorhin noch am Schalter bedient hatte bzw. eben nicht bedient hatte, sorgte jetzt für Ordnung im Schalterraum derart, dass sie mich aufforderte, Sonnenbrille und Baseball-Kappe abzusetzen. Richtig, ein kleines Schild wies darauf hin, dass solche Verkleidungen hier nicht statthaft seien. Schließlich ist mir der Umtausch von 50 US-Dollar in 720 mexikanische Pesos gelungen, nachdem ich noch auf einem Schmierzettel meine Heimatadresse nebst Telefonnummer aufschreiben musste und vom Reisepass eine Kopie angefertigt wurde.
Fazit: In Mexiko ist es einfacher 40 Studenten zu entführen und zu ermorden, als 50 Dollars zu wechseln.
Punkt (c), nämlich der Wasserkauf ging dann ohne weitere Schikanen über die Bühne.
Am Nachmittag nahmen wir ein kleines Fußbad an dem kleinen Strand, der direkt neben der Pier lag. In einer Strandbar genehmigten wir uns noch jeder einen O-Saft. Die sollten diesmal 12 US-Dollar kosten. Da wir aber in Pesos bezahlen konnten, verminderte sich der Preis auf umgerechnet elf  Dollar. Unser Bankabenteuer hat sich also schon bezahlt gemacht.

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In natura wirkte der Vollmond viel größer

 

60. Reisetag – Freitag, 6.3.2015 Acapulco/Mexico

 

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Das "Begrüßungskomitee".
Schulkinder auf dem Fort gegenüber von Hafen.

Gegen zehn Uhr machten wir an der Pier in Acapulco fest. Acapulco unser nördlichster Punkt an der Westküste von Mittelamerika. Wir lagen zentral, sodass wir die wenigen interessanten Punkte zu Fuß erreichen konnten.
Zu Acapulco fallen einem in der Regel zuerst die Klippenspringer ein. Die genau haben wir uns allerdings nicht angeschaut, da wir sie zu einem vor etwa 15 Jahren bereits gesehen haben und wir zum anderen solch nervenkitzelige Attraktionen gar nicht so besonders mögen.

 

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Klippenspringerfoto obwohl nicht dortgewesen?

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Fake! Siehe Plakat. :-)


Nachdem wir am späten Vormittag das Schiff  verlassen haben und die genaue Untersuchung des Inhalts unserer Rucksäcke im Hafenterminal hinter uns gebracht hatten, mussten wir uns entscheiden, ob wir auf den breiten Boulevard der entlang der Küste der Bucht von Acapulco verläuft nach rechts oder nach links einbiegen sollten. Wir entschieden uns für rechts.

 

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Es gibt noch viele Käfer-Taxis

Hier beginnt ein kilometerlanger  Strand mit vielen Restaurants und Strandbuden. Ansonsten war hier touristisch nichts besonders Aufregendes. Aufregend war nur, wenn man die Straße überqueren wollte, weil auf dem gesamten “Prachtboulevard“ keine einzige Fußgängerampel funktionierte.
Irgendwann kehrten wir zum Schiff zurück und wehrten uns gegen die große Hitze mit einer kleinen Siesta.
gegen 16 Uhr wagten wir uns wieder ins freie und bogen diesmal nach links auf den Boulevard ein. Nach einem Kilometer kamen wir zu einem Yachthafen, an den sich dann ein kleiner Strand anschloss.  Und hier brodelte das Leben. Auf kleinen Holzkohleöfen wurde gebrutzelt, gebacken und gekocht und die Resultate wurden zum Verkauf angeboten. Zuckerwatte, Donats, bunte Puddings und farbenfrohe Sirups rundeten das kulinarische Angebot ab. Am Strand und im Wasser tummelten sich die vielen Badegäste.
2015-03-07 Acapulco hoe P1020233aWir setzen uns einfach auf ein Mäuerchen und  schauten interessiert dem bunten Treiben zu.
Wir machten noch einen Abstecher in die nahegelegene Altstadt zum Zócalo, dem Hauptplatz mit der “Catedral Nuestra Señora de la Soledad“. Ansonsten hatte dieses Viertel außer Souvenirständen nicht mehr viel zu bieten.

 

 

 


61. Reisetag – Samstag, 7.3.2015 Acapulco/Mexico

2015-03-07 Acapulco hoe P1020160Als wir gestern früh „rechts rum“ gegangen waren, entdeckten wir einen kleinen Anleger für ein Ausflugsboot. Diesem Abenteuer wollten wir uns heute früh stellen. Als wir gegen halb elf am Anleger ankamen, herrschte bereits reger Betrieb. An einem Tisch, hinter der eine nette Frau saß, kauften wir die Tickets (100 Pesos pro Person = 7 €). Sie sprach englisch und erklärte uns, dass wir zur Gruppe “1“ gehören. Die verschiedenen Gruppen würden in Kürze aufgerufen und können dann nacheinander das Ausflugsboot besteigen. Ein Mann mit einem Megaphon schickte kurz vor elf (natürlich in Spanisch) einen Redeschwall über den Platz vor dem Anleger und die Menschen begannen sich zu sortieren und auf Nachfrage fanden auch wir unsere Gruppe. Dann wurde bis Punkt elf gewartet und dann erst durfte das Boot bestiegen werden. Wir nahmen im unteren der beiden Decks Platz. Von den circa 200 Passagieren waren wir die einzigen Gringos. Viele Familien mit kleinen Kindern gehörten zu den Passagieren. Was uns genau erwartete, wohin die Reise gehen sollte wussten wir nicht. Die einige Information, die wir hatten, war, dass die Fahrt ungefähr eineinhalb Stunden dauern würde.

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Toni, der Klippenspringer


Über die Bordlautsprecher wurden pausenlos Informationen durchgegeben, von denen wir das meiste aber nicht verstanden. Neben Essen und Trinken wurde auch für etliche Attraktionen gesorgt. Die erste Attraktion war Toni, der Klippenspringer. Das Boot machte an einem steilen Felsen Halt, Toni kletterte selbigen hinauf bis zu einer Stelle, an der sich ein kleiner Altar befand. Nachdem er einige Minuten lang seinen muskulösen Körper in den verschiedensten Posen präsentiert hatte, sprang er mit einem Kopfsprung gekonnt ins Wasser. Das Boot veränderte jetzt seine Position, da mit auch die Leute, die auf der anderen Seite saßen, auf den Felsen blicken konnten und Toni wiederholte seinen Sprung mit allem Drum und Dran noch einmal. Nach dieser Darbietung wurde in einer Blechdose für Toni gesammelt.

 

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Familien...

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... mit Hund ...

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... und Kind.


In der Mitte unseres Bootes war ein Glasboden eingelassen und der wurde stark umringt, als wir den Unterwasserschrein mit der Bronzestatue der Jungfrau von Guadelupe, der Schutzheiligen von Mexico überfuhren. Den Passagieren auf dem Oberdeck war dieser Blick natürlich verwehrt.
Der Glasboden kam gleich noch einmal zum Einsatz, denn ein junger Mann mit Taucherbrille lockte mit Futter Fische unter den Glasboden. Und jeder Fisch wurde von den Passagieren mit großem Jubel begrüßt.

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Das Surfbrett dient als Souvenirladen

Es ging vorbei an Felsen mit Pelikanen, einer Felseninsel mit einer Marienstatue und schließlich erreichten wir einen bereits sehr belebten Strand. Auf dem Wasser boten fliegende Händler ihre Souvenirs an, die sie stehend auf Surfbrettern präsentierten. Die meisten der Passagiere stiegen hier aus, um einen Strandtag zu verbringen. Etliche andere Ausflugsboote spukten hier ebenfalls ihre Passagierladungen aus. Wir selbst blieben allerdings in unserem Boot sitzen und es brachte uns zurück zum Anleger, wo wir auch gestartet waren. Auf dieser Rückfahrt hatte Felsenspringer-Toni die Aufgabe, das Schiff zu fegen und aufzuräumen.
Zufrieden gingen wir zurück an Bord der Artania. Wir hatten hautnah erlebt, wie der Mexikaner Urlaub macht.

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Blick von der Festung auf die Artania

Nach der Siesta besichtigten wir das Fort “Fuerte de San Diego“ von wo wir einen schönen Blick auf die Artania hatten. Hier hatte es gestern während unserer Einfahrt in den Hafen von Schulkindern gewimmelt, die unsere Ankunft lebhaft begrüßt hatten. Da wir, um zum Fort zu gelangen sowieso schon “links rum“ gestartet waren, stattet wir noch einmal den lebhaften Strand, wo wir auch schon gestern waren, einen Besuch ab.
Wieder war ein Reiseabschnitt zu Ende gegangen und es waren Passagiere von Bord gegangen, aber etliche mehr waren angereist. Das Schiff ist für die nächsten zwei Wochen mit 1200 Passagieren voll belegt.

 

 


62. Reisetag – Sonntag, 8.3.2015 Acapulco/Mexiko

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Die Band

Aus Solidarität zu Doris‘ Gipsarm habe ich mir eine Reizung an der Achillessehne zugelegt. Ich tröste mich schwach damit, dass es nur das linke Bein ist und ich Rechtsfüßer bin. Jedenfalls hatte ich mir für heute Fuß-Schonung verordnet. Doris hatte am Vormittag alleine  einen kleinen Strandspaziergang absolviert (rechts rum) und am Nachmittag haben wir lesend auf dem Achterdeck gefaulenzt.
Gegen 18 Uhr hörten wir Livemusik von der nahen Uferpromenade zu uns rüber wehen. Die Neugier (und vielleicht auch die Tabletten, die mir der Schiffsarzt gegeben hat) ließen den Fußschmerz vergessen und Doris und ich gingen noch mal von Bord, um nachzusehen, was denn da los sei.
Auf einer kleinen Bühne spielte eine Band sehr schöne melodiöse Popsongs. Uns fiel auf, dass einige der Zuhörer, die vor der Bühne auf Stühlen saßen oder auch standen, verklärt die Arme nach oben streckten. Wir kamen schnell dahinter, dass die Band (Gitarre, Orgel, Bass, Schlagzeug) mit den beiden Sängerinnen Pop mit religiösen Texten darboten.
2015-03-08 Acapulco hoe P1020284Daneben wurden für Kinder die Möglichkeit geboten an kleinen Staffeleien zu malen oder im Stuhlkreis sitzend unter Erwachsenenanleitung gruppendynamische Spielchen durchzuführten.
Überhaupt diente die Promenade am Abend für viele Menschen der sonntäglichen Unterhaltung und Entspannung.
All zulange konnten wir uns aber hier nicht mehr aufhalten, denn um halb acht war der letzte Einschiffungstermin.
Um 20:15 fand für die gestern neu angekommenen Passagiere die obligatorische Seenotrettungsübung statt und anschließend hieß es „Leinen los“ und die MS Artania startete in die nächste Etappe der Reise.

 

 

 

 

 

 

 

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